Rotkohl, auch bekannt als Blaukraut, ist ein klassisches Wintergemüse, das nicht nur lecker und gesund ist, sondern auch dekorativ auf deinem Balkon aussehen kann. Mit seinen leuchtend violetten Blättern bringt er Farbe in die kühle Jahreszeit und lässt sich mit ein wenig Planung auch in Kübeln oder Kästen erfolgreich kultivieren. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um Rotkohl auf deinem Balkon anzubauen – von der Aussaat bis zur Ernte.

Warum eignet sich Rotkohl für den Balkon?

Rotkohl ist ein robustes Gemüse, das mit etwas Pflege auch auf engem Raum gedeiht. Er verträgt kühle Temperaturen und kann bis in den späten Herbst hinein geerntet werden. Darüber hinaus punktet er nicht nur in der Küche, sondern auch optisch: Seine kugeligen Köpfe mit den tiefvioletten Blättern machen ihn zu einem Highlight auf jedem Balkon. Gleichzeitig kannst du sicher sein, dass du ein gesundes und frisches Gemüse direkt vor deiner Haustür ernten kannst.

Rotkohl enthält zudem viele Vitamine und Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin K und Ballaststoffe. Diese machen ihn zu einer perfekten Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung, besonders in den kalten Monaten.

Der richtige Standort

Rotkohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein Platz auf deinem Balkon, der mindestens 4–6 Stunden Sonnenlicht am Tag bekommt, ist ideal. Wenn du in einer besonders windigen Region wohnst, sorge für einen stabilen Windschutz, um zu verhindern, dass die Pflanzen umkippen. Alternativ kannst du die Kübel nah an die Hauswand stellen, die zusätzlich Wärme speichert und Schutz bietet.

Erde und Nährstoffe

Rotkohl ist ein Starkzehrer und benötigt nährstoffreiche Erde. Verwende am besten hochwertige Gemüseerde. Während der Wachstumsphase solltest du regelmäßig düngen. Ein organischer Flüssigdünger alle zwei Wochen reicht aus, um die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen.

Pflanzen und Pflegen

Aussaat: Beginne mit der Vorkultur im Haus oder auf der Fensterbank. Rotkohlsamen kannst du ab Februar/März aussäen. Verwende kleine Töpfe oder Anzuchtschalen und stelle diese an einen hellen Ort mit Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Sobald die Jungpflanzen etwa 10–15 cm hoch sind und mehrere Blätter entwickelt haben, können sie ins Freie umziehen.

Rotkohl Jungpflanze

Pflanzung: Setze die Pflanzen ab Mai/Juni in die vorbereiteten Gefäße. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 30 cm betragen, damit sie genug Platz haben, sich zu entwickeln. Weniger Abstand ist möglich, aber es bildet sich dann nur ein kleiner Kopf.

Rotkohl auf dem Balkon

Gießen: Rotkohl liebt gleichmäßige Feuchtigkeit, aber keine Staunässe. Gieße regelmäßig, besonders an heißen Tagen. Mulchen mit Stroh oder Blähton hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren.

Kein Platz für Köpfe? Kein Problem!

Auf engem Raum, wie auf einem kleinen Balkon, kann es vorkommen, dass Rotkohl keine kompakten Köpfe ausbildet. Stattdessen wächst die Pflanze in die Höhe ähnlich wie Grünkohl. Die Blätter kannst du problemlos ernten und in der Küche verwenden. Auch optisch bleibt der Rotkohl ein Highlight, denn seine kräftige violette Farbe bringt Abwechslung auf deinen Balkon.

Schädlinge und Krankheiten vermeiden

Wie viele Kohlgemüse kann auch Rotkohl von Schädlingen wie dem Kohlweißling befallen werden. Regelmäßige Kontrolle der Blätter hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen. Entferne Eier oder Raupen von den Blättern und decke die Pflanzen bei Bedarf mit einem Gemüsenetz ab.
Auch Krankheiten wie Mehltau oder Kohlhernie können auftreten. Eine gute Belüftung und der Wechsel von Pflanzstandorten (auch bei Kübeln) reduzieren das Risiko.

Von Raupen zu Schmetterlingen: Ein kleiner Beitrag zur Natur
Sollten sich Raupen des Kohlweißlings auf deinen Rotkohlpflanzen zeigen, denk daran: Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge. Überlege, ob du die eine oder andere Raupe lassen möchtest, die sich später zu Schmetterlingen verpuppen. So leistest du auch einen kleinen Beitrag zur Natur!

Ernte und Lagerung

Die Erntezeit hängt von der Sorte ab, die du gewählt hast. Frühreife Sorten können bereits nach etwa 90 Tagen geerntet werden, während spätreife Sorten bis zu 150 Tage brauchen. Der Kohlkopf ist erntereif, wenn er sich fest anfühlt und eine intensive Farbe entwickelt hat. Schneide den Kopf vorsichtig mit einem scharfen Messer ab.

Wenn dein Rotkohl auf kleinem Raum keinen Kopf ausbildet, kannst du auch die Blätter ernten. Zur Lagerung kannst du die Blätter blanchieren und portionsweise einfrieren. So bleiben sie länger haltbar und sind jederzeit einsatzbereit – ob für Suppen, Aufläufe oder als frische Beilage. Auch Rotkohlköpfe lassen sich nach der Ernte kühl und trocken gelagert mehrere Wochen aufbewahren. Alternativ kannst du ihn einfrieren oder einlegen, um ihn noch länger genießen zu können.

Rotkohl schneiden

Rotkohl dekorativ kombinieren

Rotkohl lässt sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren. Setze ihn mit Kräutern wie Dill, Thymian oder Salbei zusammen. Diese sehen nicht nur hübsch aus, sondern halten auch Schädlinge fern. Auch farbenfrohe Blumen wie Kapuzinerkresse oder Ringelblumen passen gut dazu und lockern das Gesamtbild auf.

Vom Balkon auf den Tisch: Rotkohl genießen

Rotkohl ist ein Klassiker der Winterküche. Ob klassisch gekocht als Beilage zu Braten, als frischer Salat mit Äpfeln oder fermentiert zu Sauerkraut – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Für kreative Rezepte kannst du ihn auch in Smoothies, Suppen oder als Füllung für Wraps ausprobieren.

Rotkohl-Risotto

Weitere Rezepte mit Rotkohl

Du möchtest dich austauschen? Diskutiere das Rezept und teile deine Gedanken auf Threads oder X!